Außer der Reihe: Nick Knatterton - Deutschlands erster "Super"Held!






N. Knatterton
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Nick Knatterton
Der Meisterdetektiv

Wenn es bisher um (Super)Helden in Deutschland ging, so bekam man meistens nur ein Schulterzucken oder ein Kopfschütteln. Nein, Superhelden hat es in diesem Land nie gegeben.
Allerdings gab es da vor langer Zeit eine Ausnahme, die die Regel bestätigte:

NICK KNATTERTON!

Am 3. Dezember 1950 stellte die Illustrierte "Quick" erstmalig den Meisterdetektiv Nick Knatterton vor:

N. K. - ein deutscher Held alter Schule
Zur Person
Der junge Nick (ca. 6 Jahre) Der junge Nick Knatterton © 1983 Lappan Verlag [Fiktion]
Name: Nikolaus Freiherr von Knatter
Geburtsdatum: unbekannt
Geburtsort: Kyritz an der Knatter
Vater: Botho Freiherr von Knatter, Oberstleutnant a. D.
Mutter: Corinna Freifrau von Knatter geb. Freiin Peng zu Bimsburg

[Realität]
Name: Nick Knatterton
Geburtsdatum: 03.12.1950
Geburtsort: Die Zeitschrift "Quick"
Vater: Manfred Schmidt, Autor und Zeichner
Mutter: Der Zufall

Beruf: Meisterdetektiv
Erfolgsquote: 100%
Abenteuer: 18
Zeit der Handlung: Die 50er Jahre (Wirtschaftswunder) Einsatzorte: Deutschland, Italien, Frankreich, England, Amerika,
Einsatzorte: Indien
Eigenschaften: Kosmopolit, Sprachenwunder, hohes analytisches
Eigenschaften: Gedächtnis, Spitzensportler, Kombinations-As,
Eigenschaften: Meister der Tarnung und der Verkleidung
Berühmtester Ausspruch: "Kombiniere, ..."
Motto: "Wer mich hat, gewinnt!"

Kurzfassung seines Lebens und Treibens
Die Geschichte

"Er ist der Beschützer der Verfolgten, Schrecken der Unterwelt, Sports- und Ehrenmann, Held ungezählter Abenteuer. Er besitzt zahllose gutgewählte Verkleidungen, er hat die Kombinationsgabe Einsteins, die mit der Muskelkraft Tarzans gepaart ist. Sein Arbeitszimmer schmücken glühende Dankschreiben für Rettung aus höchster Not und Gefahr von Damen aller Gesellschaftskreise und Länder." Rund zehn Jahre lang begleiteten die Leser ihren "deutschen Sherlock Holmes" wöchentlich auf seiner Gaunerjagd zwischen Hinterhof und Hochfinanz. Nichts konnte seinen Scharfsinn trüben - außer vollbusigen Schönheiten. Sein ständiger Ausruf "Kombiniere: ... " ging rasch in den deutschen Wortschatz ein.

Abbildungen aus "Der Schuß in den künstlichen Hinterkopf "
(links und rechts) sowie "Das Geheimnis der Superbiene" (mitte) - © 1983 Lappan Verlag

Im Nachkriegsdeutschland waren Comics kaum verbreitet. Wenn Verleger versuchten, die ungewohnte Darstellungsform zu etablieren, wandten sie sich vor allem an ein jugendliches Publikum. Nick Knatterton war der erste Comic in Deutschland für eine erwachsene Leserschaft. Eckart Sackmann, Autor über Nick Knatterton: "So etwas hatte man hierzulande noch nicht gesehen. Das war neu, das war witzig - und noch dazu intelligent, wenn man es richtig zu lesen verstand. Nick Knatterton war eine echte Sensation." An welchen Schauplatz es den Meisterdetektiv auch verschlug - Knatterton traf nicht nur auf Bösewichte, Blondinen und Brillanten, sondern auch auf zahlreiche (liebgewonnene) Klischees: Vespa fahrende Mafiosi und singende Caprifischer in Italien, skurrile Lords und wallender Nebel in England, rauhbeinige Cowboys und stolze Indianer in Amerika.

Abbildung aus "Der Stiftzahn des Caprifischers" - © 1983 Lappan Verlag

Im Laufe der Jahre wurde die Parodie auf Comic und Krimi gleichzeitig immer mehr eine Satire auf (bundesdeutsche) Realitäten in den 50er Jahren. Vieles von dem, was der Detektiv bei der Aufklärung seiner Fälle erlebte, fanden die Leser der "Quick" auch in den redaktionellen Beiträgen der Zeitschrift wieder. Damit traf Schmidt auf humorvolle Weise den Nerv der "Wir-sind-wieder-wer-Gesellschaft" und nahm etwas vorweg, was erst die Zeichner der Satirezeitschrift "pardon" später wieder für sich entdeckten. Bevorzugtes Ziel der Seitenhiebe: Politik und Behörden sowie Polizei, Militär und Geheimdienste.

Abbildungen aus "Der Schuß in den künstlichen Hinterkopf " - © 1983 Lappan Verlag

Nick Knattertons Erfolgsrezept war die Ironisierung des Comic-Genres schlechthin. Die Strips erinnern zumeist eher an technische Gebrauchsanweisungen als an eine Bildergeschichte: Gezeichnete Schnitte durch Verstecke und Verkleidungen, detaillierte Erklärung der Wirkungsweise technischen Hilfsmitteln oder Ausschnittvergrößerungen finden sich in fast allen Folgen. Darüber hinaus erklären häufig Textkästen Handlungsabläufe, obwohl diese sich zumeist bereits aus dem Bild ergeben - oder Textboxen enthalten ironisierende und teilweise gar völlig unsinnige Texte.

Abbildungen aus "Das Geheimnis der Superbiene" - © 1983 Lappan Verlag

Ursprünglich hatte Zeichner und Autor Manfred Schmidt, der vor dem Krieg einer der beliebtesten Humoristen der "Berliner Illustrierten" war, mit Nick Knatterton eine Comic-Persiflage im Sinn, die "den Leuten die Lust an der blasenreichen, auf Analphabeten zugeschnittene Stumpfsinnliteratur" vertreiben sollte. Doch seine "löbliche Absicht, die Bildgeschichten lächerlich zu machen" ging total daneben. "Durch Knatterton bekamen die Deutschen erst richtig Appetit auf blasengespickte Comic-Strips und verschlangen immer mehr von dem Zeug", beschwerte sich Zeichner Manfred Schmidt einmal - allerdings mehr augenzwinkernd - über den Erfolg seines Helden; denn schließlich hatte er schon vor Nick Knatterton als Zeichner comicartige Bildgeschichten produziert.

Abbildungen aus "Das Geheimnis der Superbiene" - © 1983 Lappan Verlag

Nach über 350 Folgen wurde die Serie 1959 eingestellt, weil sich Manfred Schmidt nach fast zehn Jahren nicht mehr dem ständigen "Produktionszwang" unterwerfen wollte. In den folgenden Jahren schrieb und illustrierte er Reisereportagen für die "Quick", später drehte er auch Reisefilme und Werbespots. Die Figur Nick Knatterton blieb jedoch präsent: Verschiedene Firmen nutzen den Detektiv als Werbeträger, in den 80er Jahren entstanden 15 kurze Zeichentrickfilme mit den Abenteuern von Nick Knatterton für das WDR-Fernsehen.

Abbildung aus "Die Erbschaft in der Krawatte " - © 1983 Lappan Verlag

Ein launiges Gespräch mit Manfred Schmidt
Die Realverfilmungen
Nick Knatterton - Der Film (2000)

[Jens Schäfer]

Nick Knatterton – Deutschlands genialer Kombinierer und großer Meisterdetektiv aus den 50er Jahren ist wieder zurück!
Und wo Nick Knatterton auftaucht, steht das Verbrechen einmal mehr auf verlorenem Posten.
Ob als Putzfrau, italienischer Tenor oder als Schäferhund getarnt, Nick hat für jeden Einsatz die passende Verkleidung und Ausrüstung parat. Doch Nick Knattertons eigentliche Waffe ist sein brillianter Verstand und seine einzigartige Kombinationsgabe. Ein Hinterhalt? Ein Dutzend Schurken, die ihre Pistolen auf ihn richten? Für Nick kein Problem. In Nullkommanix hat er die Flugbahn der Projektile berechnet, ein akrobatisches Ausweichmanöver gestartet und den Ganoven Handschellen angelegt. Und so beißen sich heimtückische Gauner und Verbrecher scharenweise die Zähne aus an dem Mann mit der Pfeife und der karierten Schiebermütze.
Eingefroren in den Fünfzigern – wieder aufgetaut im neuen Jahrtausend muss Knatterton sofort Virginia Peng, die sinnlichste Versuchung seit es Verbrechen gibt, dingfest machen. Sie will mit Hilfe einer gestohlenen Formel, die ihr ewige Jugend verleihen soll, die ganze Welt in ein Chaos stürzen.
Klar, dass Knatterton erst in James Bond-Manier unzählige Gefahren und Abenteuer zu bestehen hat, bis er schließlich die Formel, seinen treuesten Fan Berthold Wettelsteck und dessen Tochter Isetta aus Virginias Klauen befreien kann...
Nick Knatterton – das ist die deutsche Antwort auf die modernen Helden der amerikanischen Filmgeschichte.
Mit viel Charme löst Knatterton jede noch so knifflige Aufgabe und bringt als aufwendig inszeniertes Kult-Spektakel mit einem neuen Stück deutscher Kriminalgeschichte garantiert jedes Kino zum Kochen – ganz nach dem 50er-Jahre-Motto: Wer mich hat, gewinnt!

Nick Knattertons Abenteuer (1958)

[Karl Lieffen]

Millionärstochter Gloria Nylon (Susanne Cramer) ist entführt worden. Meisterdetektiv Nick Knatterton (Karl Lieffen) schaltet sich ein, gefolgt von Reporter Eddie Schulz. Der wird enger in den Fall verwickelt als ihm zunächst lieb ist. - Kultcomicfigur Nick Knatterton findet in Gestalt von Karl Lieffen den Weg auf die Leinwand.

ENDE
Wenn Sie jetzt auf die Abenteuers unseres Meisterdektektivs neugierig geworden sind, können Sie HIER entweder die Jubiläumsausgabe oder die Sammelausgabe von NICK KNATTERTONS kompletter Kriminalfallsammlung bestellen. Viel Spaß beim Lesen!
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